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Marionettentheater Schartenhof Die Hochzeit des Figaro Zur Aufführung durch das Marionettentheater Schartenhof | Die Handlung |
Zur Aufführung durch das Marionettentheater Schartenhof Es ist gewiss kein Zufall, dass die Auswahl der Opernpremiere des Marionettentheaters Schartenhof im Jahre 2003 auf die "Hochzeit des Figaro" gefallen ist: schließt sich doch die Handlung dieser Oper unmittelbar an den "Barbier von Sevilla" an. Beide Opern basieren auf den zwei Gesellschaftskomödien von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais (1732-1799), dem "Barbier von Sevilla" und "Der tolle Tag oder Die Hochzeit des Figaro" (La folle journée ou Le mariage de Figaro), die unmittelbar vor der französischen Revolution in ganz Europa Aufsehen erregten. Als Mozart nach dem Erfolg seiner "Entführung aus dem Serail" erneut einen Text für eine große Oper suchte, ergab sich der glückliche Umstand, dass er mit dem 1783 von Salieri nach Wien empfohlenen Dichter Lorenzo da Ponte bekannt wurde. Mozart schlug ihm als Stoff die zeitkritische Komödie des Beaumarchais "La folle journée" vor, die da Ponte in äußerst geschickter Weise (die Aufführung des Sprechstückes war von Kaiser Joseph II. wegen revolutionärer Tendenzen verboten worden) zu einem von der Zensur genehmigten Opernlibretto umdichtete. Mozart hat dazu eine wunderbare Musik geschrieben, deren hohe menschliche Charakterisierungskunst bis heute von allen Musikkennern gerühmt wird. Die Uraufführung von Le nozze di Figaro fand am 1. Mai 1786 in Wien statt. Die Oper wurde bald in zahlreichen Städten Europas bekannt und zählt heute, neben der Zauberflöte, zu Mozarts meistgespielten Opern. Die Handlung 1. Akt. Seit den Ereignissen im "Barbier von Sevilla", bei denen der pfiffige Figaro dem Grafen Almaviva durch eine List zur Hochzeit mit Rosina verholfen hatte (eigentlich wollte sie ihr Vormund, der Arzt Dr. Bartolo heiraten), sind nur wenige Jahre vergangen. Figaro wurde Kammerdiener beim Grafen und beabsichtigt nun seinerseits zu heiraten, nämlich Susanna, das Kammermädchen der Gräfin. Graf Almaviva ist etwas "ehemüde" und stellt der hübschen Susanna nach. Zwar hat er, wie wir im ersten Bild sehen, Figaro und Susanna ein geräumiges Zimmer im Schlosse zugeteilt, das Figaro praktisch findet, weil er "wenn der Graf schellt, in drei Sprüngen" bei ihm sein kann, aber Susanna klärt ihn auf: wenn das Glöckchen ertönt, wird der Graf ihn weit wegschicken und selber in drei Sprüngen bei ihr sein. Figaro ist empört und droht, dem Grafen "aufzuspielen". Marcellina, Beschließerin im Schlosse des Grafen, hat vor einiger Zeit Figaro Geld geliehen und ihm dafür ein Eheversprechen abgenommen, das sie nun, knapp vor Figaros Hochzeit, von diesem einfordern will. Sie sucht Hilfe bei Dr. Bartolo, der, wie wir später erfahren, mit Marcellina einen unehelichen Sohn hat, der aber als kleines Kind geraubt wurde. Bartolo ist nur zu gerne bereit, Marcellina zu unterstützen: zumal er hofft, sich damit an Figaro rächen zu können, der ihm sein früheres Mündel Rosina, die jetzige Gräfin, entführt hat. Beim Zusammentreffen von Marcellina und Susanna kommt es zu ironischen Komplimenten von beiden Seiten. Im Schlosse des Grafen treibt sich Cherubino, ein Page von etwa 15 oder 16 Jahren herum, der allen Damen den Hof macht. Da der Graf ihn bei der Gärtnerstochter Barbarina überrascht hat, wurde er entlassen und sucht nun Susanna dazu zu bewegen, bei der Gräfin ein gutes Wort für ihn einzulegen. Kaum hat er Susanna seine neue Kanzonette gezeigt, da erscheint überraschend der Graf und der tolle Tag nimmt seinen Anfang: Cherubino wird schnell hinter einem Stuhl versteckt; der Graf erklärt Susanna, wie sehr er sie liebt, da tritt der Musiklehrer Basilio ein (auch ihn kennen wir schon als Intriganten aus dem "Barbier von Sevilla"): nun muss sich der Graf verstecken, Susanna kann gerade noch Cherubino in den Stuhl befördern und ihn dort zudecken. Basilios anzügliche Reden fordern schließlich den Grafen heraus, sein Versteck zu verlassen; Basilio entschuldigt sich, da erzählt der Graf, wie er gestern Cherubino bei Barbarina fand und zieht die Decke vom Stuhl: große Überraschung, nun Cherubino auch hier bei Susanna zu finden! Zur Strafe wird er als Offizier in ein Regiment abkommandiert, muss also seine schönen Damen im Schlosse verlassen. Figaro bereitet Cherubino nicht ohne Ironie auf sein künftiges Soldatenleben vor. 2. Akt. Die Gräfin ist tief betrübt, weil der Graf sie nicht mehr liebt, aber die finsteren Gedanken werden schnell verscheucht, als Figaro der Gräfin vorschlägt, ihren Mann bei einem von ihm inszenierten abendlichen Stelldichein mit dem als Mädchen verkleideten Cherubino zu überraschen. Cherubino trägt der Gräfin seine Kanzonette vor und wird anschließend von Susanna verkleidet, da erscheint überraschend der Graf, den alle auf der Jagd wähnten. Cherubino wird schnell im Kabinett versteckt und die Gräfin weigert sich zunächst, dem Grafen Zutritt zu gewähren. Der Graf holt, begleitet von der Gräfin, Werkzeug, das benützt Cherubino zur Flucht: er springt waghalsig aus dem Fenster in den Garten, Susanna nimmt seinen Platz im Kabinett ein. Als der Graf zurückkommt, gesteht ihm die Gräfin zunächst, dass Cherubino im Kabinett ist, der wütende Graf versucht gewaltsam einzudringen, da tritt , auch zur Überraschung der Gräfin, Susanna aus dem Kabinett. Schnell wird aus der schuldbewußten Gräfin eine Anklägerin, die den reuigen Gatten zappeln läßt. Aber der tolle Tag geht weiter: voller Entrüstung tritt der Gärtner Antonio auf und berichtet, dass man einen Menschen auf seine Blumenbeete geworfen hat. Der Graf schöpft Verdacht, da erklärt Figaro, dass er es war, der in den Garten sprang. Nochmals wird die Situation kritisch, als der Gärtner die Papiere vorweist, die er gefunden hat: es ist des Pagen Offizierspatent! Schon glaubt man die Lage für die Gräfin hoffnungslos, da springt wieder Figaro ein und erklärt, der Page habe ihm das Papier gegeben, weil das gräfliche Siegel fehlte. Die Gräfin ist gerettet, aber nun erscheinen Marcellina, Bartolo und Basilio. Marcellina verlangt die Erfüllung des Eheversprechens durch Figaro. Mit einem Tumult endet der 2. Akt. Pause 3. Akt. Der Graf überdenkt die Vorfälle, die ihm rätselhaft sind, da tritt unter einem Vorwand Susanna ein; sie verspricht dem Grafen ein Stelldichein im abendlichen Garten. Eine unvorsichtige Bemerkung Susannas zu Figaro, der Prozess sei für diesen schon gewonnen, bringt den Grafen auf: er wird sich an Figaro rächen. In der folgenden Szene zwischen Marcellina, Bartolo und Figaro kommt es zu einem Knalleffekt: Figaro wird als der lange vermisste Sohn von Marcellina und Bartolo erkannt. Susanna, die das geschuldete Geld bringt, glaubt zuerst, Figaro sei untreu, wird aber rasch aufgeklärt. Der Graf muss unverrichteter Dinge abziehen. Nochmals erleben wir die Gräfin in einer nachdenklichen Szene, aber ein erneuter Stimmungsumschwung bringt nun die Gräfin selbst dazu, ihrem Gatten eine Falle zu stellen: sie selber wird, ohne Wissen Figaros, als Susanna verkleidet, dem Grafen ein Stelldichein geben. Sie diktiert Susanna den entsprechenden Brief. Der längst bei seinem Regiment vermutete, aber nicht abgereiste Cherubino wird, als Mädchen verkleidet, entdeckt, der wütende Graf wird von der Gärtnerstochter Barbarina an einer Bestrafung gehindert. Figaro ruft zum Tanze, während eines Fandango übergibt Susanna dem Grafen heimlich den von der Gräfin diktierten Brief. Der ahnungslose Figaro wird eifersüchtig und glaubt sich von Susanna betrogen. Der Graf sticht sich an der Nadel, mit der der Brief gesiegelt ist, verliert sie, verspricht aber dennoch er allen ein prachtvolles Fest. 4. Akt. Abend im Garten des Schlosses. Barbarina sucht verzweifelt die Nadel, die der Graf an Susanna zurückschicken sollte, zum Zeichen seines Einverständnisses. Figaro wird in seiner Eifersucht noch bestärkt, als ihm Barbarina ihren Auftrag erklärt und schwört, sich an Susanna zu rächen. Susanna will ihrem eifersüchtigen Figaro eine Lektion erteilen und singt von den Freuden der Liebe, was der versteckte Figaro grimmig anhört. Im Dunkel der Nacht kommt es nun zu einigen Verwechslungen, weil die Gräfin und Susanna ihre Kleider getauscht haben. So wird die Gräfin als vermeintliche Susanna von Cherubino und dem Grafen umschwärmt, während der auf Rache sinnende Figaro der vermeintlichen Gräfin seine Liebe erklärt. Da vergißt Susanna, ihre Stimme zu verstellen, was Figaro sogleich erkennt; dennoch setzt er seine Liebesschwüre fort und erhält von Susanna dafür einige Ohrfeigen. Das Geständnis, er habe ihre Stimme ja gleich erkannt, versöhnt beide und sie entschließen sich, das Spiel fortzusetzen, um den Grafen anzuführen. Dieser geht auch prompt in die Falle: er verursacht einen großen Aufruhr, um schließlich zu erkennen, dass er der Verblendete ist. Er bittet die Gräfin um Verzeihung, die ihm auch gewährt wird, und so endet der tolle Tag mit Versöhnung und Jubel und Freude. Max Wichtl |
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