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Marionettentheater Schartenhof
Cosi fan tutte
 

Die Handlung

Die Handlung spielt in Neapel

1. Akt:
Die beiden jungen Offiziere Guglielmo und Ferrando sind mit Fiordiligi und Dorabella, zwei Damen aus Ferrara verlobt; sie sind fest davon überzeugt, dass diese ihnen ewig treu sein werden. Genau das aber bestreitet ihr alter Freund, der erfahrene Philosoph Don Alfonso: der behauptet, es gäbe überhaupt keine Frau, die ewig treu sein könnte, vielmehr würden alle bei entsprechender Gelegenheit untreu werden: so machten es alle (Cosi fan tutte).
In ihrem Eifer lassen sich die unerfahrenen Offiziere auf eine Wette ein; Don Alfonso will ihnen handgreiflich die Untreue ihrer Bräute beweisen, wenn Ferrando und Guglielmo einen Tag lang alle seine Anweisungen befolgen und ihren Bräuten nichts von der Wette verraten. Überzeugt, die Wette zu gewinnen, lassen sich die beiden Offiziere auf Don Alfonso’s Bedingungen ein.
Zunächst sieht alles danach aus, dass die Offiziere gewinnen würden; die beiden Bräute schwärmen von ihren Verlobten und rühmen ihre Treue. Don Alfonso hat aber seinen Plan bereits in Szene gesetzt: die beiden Offiziere sollen zum Schein zu einer Schlacht einrücken, um dann wenig später als Fremde verkleidet wieder aufzutauchen und die Damen zu umschwärmen.
Dorabella und Fiordiligi sind von der Nachricht, dass ihre Verlobten ins Feld müssen, zu tiefst betroffen. Die beiden Offiziere, nun unter dem Befehl Don Alfonso’s, spielen Komödie und täuschen ihren tiefen Schmerz vor.
Schon naht die Barke, um die beiden Offiziere abzuholen, man hört in der Ferne ihre Kameraden, die Damen nehmen höchst betrübt Abschied und schon sind ihre Liebsten entschwunden.
Den ganzen Abschiedsschmerz hat Mozart im folgenden Terzett ("Weht leiser, ihr Winde...") in Noten umgesetzt, vielleicht das schönste Terzett, das es von ihm gibt.
Inzwischen hat Don Alfonso seine beiden Freunde über das weitere Vorgehen unterrichtet, Ferrando und Guglielmo müssen, als Orientalen verkleidet, ihre beiden Verlobten bestürmen......
Despina, das Kammermädchen der beiden Damen, versucht diese zu trösten und empfiehlt ihnen, anstatt zu trauern, sich gut zu amüsieren, was Fiordiligi und Dorabella entrüstet zurückweisen.
Don Alfonso verspricht Despina Geld, wenn sie mithilft dass "zwei flotte junge Herren" (deren wahre Identität er ihr aber nicht verrät), bei den beiden Damen Gehör finden. Das erste Auftreten der beiden als Orientalen verkleideten Offiziere misslingt, sie werden von den Damen empört abgewiesen. Auch als Don Alfonso vorgibt, es handle sich um seine "besten, teuersten Freunde", sorgt das nur für etwas Verwirrung.
Während Dorabella ein wenig unschlüssig ist, erweist sich Fiordiligi als standhaft wie ein Felsen. Die Freunde sind von der Charakterfestigkeit ihrer Bräute begeistert, doch Don Alfonso warnt sie vor zu früher Freude. Ferrando gibt seiner Liebe in einer berühmten Arie Ausdruck ("Der Odem der Liebe").

Im großen Finale des ersten Akts stürmen die beiden Freunde herein, eben als ihre Verlobten noch ihr trauriges Schicksal beklagten, und täuschen in einer komisch-dramatischen Szene vor, sie hätten sich aus Liebeskummer vergiftet. Die herbeigerufene Despina rät dazu, den Doktor Eisenbart zu holen, der durch Magnetismus heilt (Mozart hat hier seinem bekannten Arzt Dr. Mesmer ein Denkmal gesetzt). Während die aufgeregten Damen Mitleid empfinden, kommt Despina, als Arzt verkleidet, und streicht mit einem Magneteisen über die leblosen Körper, die sich auch gleich zu regen beginnen. Kaum sind Guglielmo und Ferrando aus ihrer gespielten Ohnmacht erwacht, bestürmen sie erneut ihre Damen und wollen sie küssen. In einem lauten Tumult, in dem sich die Damen standhaft zeigen, endet der erste Akt.

Pause

2. Akt:
Despina ist heftig bemüht, die beiden Damen zu überreden, die Sache auf die leichte Schulter zu nehmen. Während Fiordiligi noch sehr zögerlich ist, kann sich Dorabella ein scherzhaftes Eingehen auf die Liebesschwüre der beiden Orientalen gut vorstellen, endlich ist auch Fiordiligi bereit, dabei mitzumachen; interessanterweise tauschen sie dabei (freilich unbewußt) ihre Partner: Dorabella wählt den verkleideten Guglielmo, Fiordiligi wählt Ferrando.
Nun ergreift Don Alfonso die Initiative und mit Hilfe von Despina bringt er seine beiden Freunde auf einem Maskenfest mit den Damen zusammen. Während Ferrando mit Fiordiligi im Park verschwindet, will Guglielmo Dorabella’s Mitleid gewinnen, indem er ihr vorspielt, im sei plötzlich sterbensübel. Schließlich bietet er ihr ein Herzchen an als Zeichen seiner Liebe, das sie nach einigem Bedenken annimmt. Damit hat Don Alfonso seine Wette schon halb gewonnen.
Fiordiligi hingegen flieht vor den Schwüren Ferrandos, doch kostet es sie viel Kraft, schon glaubt sie sich einer Schwäche schuldig und klagt sich deshalb selbst an.
Inzwischen muss Guglielmo seinem Freund Ferrando berichten, dass seine Dorabella untreu wurde. Ferrando ist außer sich. Fiordiligi gesteht Dorabella, dass auch sie sich in Ferrando verliebt hat, ist aber bereit, ihrem Verlobten treu zu bleiben und beschließt, ihm in Uniform ins Feld zu folgen, aber sie kommt nicht weit: Ferrando stellt sich ihr in den Weg. Seinem immer zärtlicher werdenden Werben kann schließlich auch Fiordiligi nicht länger widerstehen. Guglielmo hat im Nebenzimmer alles mitbekommen und ist natürlich ebenfalls wütend. Don Alfonso hat seine Wette gewonnen und rät den Freunden zur Vernunft, die Frauen eben so zu nehmen, wie sie sind.

Da die beiden Damen bereit sind, ihre "neuen" Liebhaber zu heiraten, wird alles für die Hochzeit vorbereitet; Don Alfonso hat für Despina die Rolle des Notars ausgedacht, sie erscheint entsprechend verkleidet mit den Ehekontrakten und vollzieht in einer urkomischen Szene die Zeremonie. Kaum sind die Unterschriften (nur von den Damen !) geleistet, wird Don Alfonso unruhig: er hat alles so inszeniert, dass die Rückkehr der richtigen Bräutigame aus dem Feld in diesem Augenblick angekündigt wird. Größte Bestürzung bei den frisch vermählten Damen, die "Orientalen" und der Notar müssen rasch im Nebenzimmer versteckt werden.
Nachdem Ferrando und Guglielmo rasch ihre Verkleidung abgelegt haben, treten sie als die echten, aus dem Feld heimkehrenden Verlobten auf; hier spielen sie weiter ihre Rollen: sie können sich die Verlegenheit ihrer Bräute nicht erklären. Da wird der Notar entdeckt, doch Despina schlüpft rasch aus ihrer Verkleidung, was für weitere Verwirrung sorgt. Don Alfonso richtet es so ein, dass die Ehekontrakte in die Hände der Offiziere fallen. Schon fordern diese Rache, während die Damen ihre Schuld bekennen, aber auf Don Alfonso als den wahren Anstifter hinweisen. Dieser läßt seine beiden Freunde kurz verschwinden und als die verführerischen Orientalen wieder auftreten. So klärt sich alles auf, und in die Bestürzung hinein singt Don Alfonso, als echter Philosoph die Worte
"Ja, ich hab euch hintergangen, doch zur Lehre eurer Freunde, Klugheit sollten sie erlangen, und ihr habt sie klug gemacht. Her die Hände, seid vernünftig: schnell umarmt euch und schweigt stille. Lachen werdet ihr dann künftig und ich selber lache mit."

Dennoch bleibt die beklemmende Stimmung bis in die letzten Takte der Oper hinein vorherrschend; die Freunde sind bereit, ihren Verlobten zu verzeihen, Despina ist etwas verstört und auch der von allen Personen der Handlung angestimmte Schlussgesang ("Glücklich preis ich, wer erfasset alles von der rechten Seite, der bei Stürmen niemals erblasset, wählt Vernunft als Führerin..") ist kein heiterer Abschluss sondern zeigt uns, [wie die Neue Mozart Ausgabe schreibt], dass"Mozart Ironie und bitteren Ernst des Vorwurfs richtig erkannt und den Text Lorenzo Da Pontes in die wohl genialste Musik umgesetzt hat."

Max Wichtl


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